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(Telefunken T32K95) Keine EDID-Daten mehr – und was jetzt?

Ich habe einen gut sieben Jahre alten Flachbildfernseher von Telefunken. Grundsätzlich kaufe ich nichts neu, solange es noch funktioniert und nicht völlig obsolet ist – und ein Gerät mit einer Auflösung von 1360×768 ist definitiv noch nicht obsolet.

Vor einer Woche fiel mir allerdings auf, dass sich das Gerät unter Linux nur noch mit maximal 1024×768 oder noch niedrigeren Standardauflösungen ansprechen ließ. Selbst diese sahen schrecklich aus, da ganze Pixelreihen verschluckt wurden, sodass meine Augen zu tränen begannen.

Der gute alte Telefunken hatte einfach damit aufgehört, EDID-Informationen zu übertragen. Die Extended Display Identification Data sorgt dafür, dass das Betriebssystem weiß, mit welcher Auflösung und Bildwiederholfrequenz es angeschlossene Bildschirme ansteuern soll. Bei VGA werden sogar noch mehr Infos wie die Horizontalfrequenz in kHz übertragen.

Kein Problem, dachte ich mir – denn im Web gibt es einen Modeline Calculator, mit dem man sich die über EDID übermittelten Daten selbst zusammenrechnen lassen kann.

Der funktionierte auch recht gut. Am Ende kamen diese Befehle dabei raus, um die Auflösung unter Linux on-the-fly anzuwenden:

xrandr --newmode "1360x768_60.00"   84.75  1360 1432 1568 1776  768 771 781 798 -hsync +vsync
xrandr --addmode VGA1 1360x768_60.00
xrandr -s 1360x768_60.00

Jedoch wurden einige Pixelreihen ziemlich „matschig“ angezeigt – vermutlich weil diese teilweise verdoppelt, verschluckt oder durch das Panel im TV interpoliert wurden. Mir fiel auf, dass dies unter Windows 7 nicht der Fall war – dort sah weiterhin alles perfekt aus.

Woran liegt das? Als ich den Monitor vor Urzeiten mal angeschlossen habe, hat Windows 7 automatisch einen Eintrag (oder „Treiber“) im Gerätemanager angelegt, der sich all die EDID-Daten abgespeichert hat und sie nun bei jedem Systemstart anwendet.

Diese Daten kann man mittels des Tools moninfo.exe auslesen und gleich komfortabel in eine Modeline umwandeln lassen. Nun sieht auch unter Linux wieder alles perfekt aus:

xrandr --newmode "1360x768_60.00"   85.500  1360 1424 1536 1792  768 771 777 795 +hsync +vsync
xrandr --addmode VGA1 1360x768_60.00
xrandr -s 1360x768_60.00

Und die Moral von der Geschichte: Manchmal ist Windows doch gar nicht so scheiße.

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