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Windows 7: Verzögerter Programmstart durch Games Explorer

Ja, ich schwöre noch auf das gute, alte Windows 7. Zwar bin ich überzeugter Linuxer, aber ganz ohne geht es nunmal nicht – jedenfalls nicht ohne viel Krampferei. Es macht seinen Job und das sehr ressourcenschonend.

Jedenfalls fast – denn seit einiger Zeit stehe ich vor dem nervigen Problem, dass gewisse Programme erst nach einer 20-sekündigen Denkpause starten. Es handelt sich hierbei fast ausschließlich um Spiele, andere Programme sind quasi „sofort da“.

Am Beispiel von No One Lives Forever wollte ich der Sache mal genauer auf den Grund gehen. Daher habe ich Process Monitor heruntergeladen und die Ausgabe auf NOLF.exe beschränkt:

processexplorer

 

 

 

 

Gut erkennbar ist hier, dass 3 Sekunden Zeit mit einer Verbindung zu der IP 65.55.162.26 verschwendet werden. Dies mehrfach hintereinander summiert sich zu einer hübschen Wartezeit.

Die IP kann man direkt aufrufen und sich das Zertifikat ansehen, welches für games.metaservices.microsoft.com ausgestellt ist.

Ab jetzt ist die Sache dann auch klar: In Windows 7 gibt es den sogenannten „Games Explorer“, der über den Punkt „Spiele“ im Startmenü aufgerufen werden kann. Dieser lädt automatisch Icons, Cover – und irgendwelches anderes Zeug was Microsoft für sinnvoll hält – aus dem Internet herunter wenn man ein Spiel startet.

Der Games Explorer hat Einstellungen, die in meinem Fall aber nichts bewirkten – die Onlinefeatures waren weiterhin aktiv.

Ich löschte zunächst den Registrierungsschlüssel

HKLMSOFTWAREMicrosoftWindowsCurrentVersionGameUX

nur um herauszufinden dass dieser beim Start eines betroffenen Spiels einfach neu angelegt wird.

Danach entfernte ich gameux.dll und GameUXLegacyGDFs.dll aus dem system32-Verzeichnis. Das beschleunigte den Start etwas, war aber ebenfalls keine zufriedenstellende Lösung.

Die endgültige Lösung ist: Das Löschen von C:WindowsAppPatchsysmain.sdb. Diese Datenbank enthält Kompatibilitäts-Einstellungen für Programme und so wie es aussieht, werden alle Spiele die dort eingetragen sind (wie NOLF.exe, lithtech.exe) immer vom Games Explorer gescannt – egal, ob man das abgeschaltet hat oder nicht.

Diese Datenbank wurde nach Installation von KB2492386 erheblich erweitert und hat dieses Verhalten erzeugt. Das Problem ist, dass selbst nach Deinstallation des Updates die Einstellungen darin erhalten bleiben. Danke, Microsoft.

Jetzt funktioniert alles wieder wie gehabt. 🙂

 

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Sehr geehrter Herr Schmarsel,

    innerhalb meiner etwa vierwöchigen Recherche nach dem Grund/Phänomen der Zweiklickproblematik bei meinem ‚FlightSimulator 2004‘ (mit zeitparalleler Hilfe im IvAo-Online-Flugsimulationsforum) , der irgendwann im Frühjahr diesen Jahres begann, hegte ich bereits früh – selbst nach der Deinstallation meines Virenscanners und auch den Löschvorgängen dazu in der Registry – den Verdacht der Schuldigkeit auf Microsoft Updates.
    Nachdem ich mir nicht anders zu helfen wusste (auch wenn ich mich schon fast damit abgab, wohl nie den Grund dafür zu erfahren), führte ich einen ‚format c:‘ durch und erlaubte den Updates von Microsoft anschließend, ihren Weg auf meinen PC zu finden. Als dann plötzlich der verzögerte Programmstart danach wieder present war und ich fast nach hinten kollabierte, fand ich beim googlen über viele Umwege Ihre Seite im Net und war mehr als glücklich darüber. Die Datei ’sysmain.sdb‘ war zwar nur mit dem kleinen, netten Tool ‚Unlocker‘ umzubenennen bzw. zu löschen, aber das war dann das geringste Problem. Erst dachte ich kurz darüber nach, ein älteres Backup wieder zurückzuspielen, bin dann aber den Weg des „sauberen Systems“ weitergegangen.

    Ja, und für Ihre Seite möchte ich mich damit herzlichst und in aller Form bedanken… das machte mich schon ziemlich glücklich.
    Ein kleiner Wehrmutstropfen bleibt noch hängen… das von Ihnen beschriebene Microsoft-Update ‚KB2492386‘ konnte ich dazu nicht auf meinem System finden, wohingehend das einzig kleine Rätsel verbleibt, in welchem Update der Auslöser des Ganzen nun noch stecken könnte!

    Also, vielen Dank dafür und einen netten Gruß nach Rostock…
    Stephan Kroner

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